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archtour stadt salzburg

Ungebautes Salzburg
Nicht Verwirklichtes, aber trotzdem Teil der Stadt

Architekturführer haben es an sich, dass sie Hinweise zur konkreten Lage von beachtenswerten Gebäuden geben. Freilich kann es vorkommen, dass man dann vor Ort anstelle des angepeilten Projekts ein anderes Objekt antrifft oder gar vor einer unbebauten Fläche steht. Auf dieser Route passiert ihnen sicherlich eins von beiden und das hat eine Ursache: Der jeweilige Entwurf wurde nie realisiert.
Nicht alles, was für eine Stadt erdacht, entworfen und geplant wird, wird auch gebaut. Vieles scheitert an der technischen Machbarkeit, an den finanziellen Möglichkeiten des Bauherren oder am politischen Widerstand. Das kann bedeuten, dass erhebliche Summen in aufwändigen Wettbewerbsverfahren versenkt wurden, unhonorierte Architekten, die mit ihrem Schicksal hadern und an den politischen Verhältnissen verzweifeln, aber auch dass Bürger sich am Diskurs über die Stadt beteiligen und nicht alles, was projektiert wird, auch goutieren. Unabhängig von den Beweggründen, den Ursachen und den Werthaltungen, die an diese gescheiterten Projekte geknüpft sind, gehören sie auf jeden Fall zur Geschichte der Stadt. Auch wenn oder eben weil sie nie gebaut wurden, kristallisiert sich in ihnen oft wie unter dem Brennglas die Befindlichkeit einer ganzen Epoche.
Die in dieser Route versammelten Projekte entstanden im Zeitraum seit der so genannten Architekturreform. Sie wurden 2015 im Rahmen der Ausstellung „Ungebautes Salzburg“ im Museum der Moderne Salzburg neben weiteren Entwürfen aus früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten präsentiert.
Ein Spaziergang durch dieses virtuelle Salzburg sollte auch ein Impuls für die Reflektion der Stadt in ihrer realen Verfasstheit sein.